Revolution im Hickengrund 1848

1948 - Revolution in Deutschland! 
Am 7. März berichtet der Landrat v. Holtzbrinck, daß es im Kreis Siegen noch völlig ruhig sei, daß er aber ein Übergreifen der Unruhen aus dem Dillenburgischen und Wildenburgischen fürchte. Er lobt die Königstreue der Bevölkerung, die eine Entscheidung von der Weisheit des Königs erwarte....... 

Auch am 14. März 1848 war es noch ruhig in Stadt und Kreis; aber schon forderte der Landrat die schleunige Einberufung des allgemeinen Landtages und eine Annäherung Preußens an Süddeutschland. Die Preßnachrichten aus Süddeutschland würden eifrig verschlungen, auch von Leuten, die sich bisher gar nicht um die Zeitungen gekümmert hätten. 

Am 17. März berichtet er, daß man im Süden des Kreises wegen der zunehmenden Unruhe im Nassauischen besorgt sei. Dort setze man Amtmänner und Bürgermeister ab und habe einen Bürgermeister gezwungen, mit der Frau des Hirten zu tanzen.

Als es dann in den letzten Tagen des Märzes im Hickengrund gegen den Amtmann Krombach, der einer Dorfschönen zu nahe getreten war, zu einer regelrechten Revolte kam, bei der die Bauern Sturm läuteten und sich mit Dreschflegeln und Mistgabeln bewaffneten, rief der Landrat Militär herbei. Der Aufruhr im Hickengrund und die Einquartierung des dorthin entsandten Militärs in Siegen machte die Gemüter in der Kreisstadt von Neuem unruhig. 
"Gott, Johannchen, was hab` ich an Dich gedacht!"
Nun kam es am 16. April 1848 zu Demonstrationen vor der Wohnung des Landrats im Unteren Schloß, drohend rief man ihm zu, "er müsse zum Fenster hinaus nach dem Kirchhof spazieren". Der Landrat bezichtigte einen Stadtrat, mit dem er in einer Zensurangelegenheit einen Zusammenstoß gehabt hatte, als den Urheber. - Soweit die Berichte des Landrats.

- Spottbild auf die Revolution im Hickengrund -
Mer wuan en net mehr hoa.
Mer kunn en net mehr brauche.
Hä moos ab.
Wir wollen ihn nicht mehr haben.
Wir können ihn nicht mehr brauchen.
Er muß ab.